Meine Auszeit auf Fuerteventura – emotional und bereichernd
Sehnsucht nach Einsamkeit
Das Besondere an dieser Sehnsucht ist, dass sie mich zu Weihnachten und zu Silvester ereilte. Ich machte mich allein auf den Weg:
3 Wochen wollte ich mein „Eremit Bedürfnis“ leben.
Möglicherweise reiste der Lieblingsmensch nach. Aber das stand noch nicht fest, als ich plante.
Falls Du die Geschichte auch von mir persönlich hören möchtest, dann springe gerne in meinen Podcast „Die Emotionslot(z)sin – Emotionen in Balance mit Tina Lotz“.
Dort findest Du meine Reise unter der Folge am 22.1.24. Hier lang
Es geschah im August
Ein Gedanke ging spazieren. Es gab verschiedenste Gründe die diese Gedanken angestoßen haben: familiäre, ein „Overload“ und fehlende Zeit für mich. Schnell war mir klar, dass ich über Weihnachten meine Zeit im Süden verbringen möchte.
In der Vergangenheit war Holland auch hin und wieder mal über Silvester meine Wahl gewesen. Aber seien wir ehrlich: Ich habe das trübe Wetter satt.
Natürlich, Holland bleibt eines meiner Lieblingsländer – aber bitte nur dann in der warmen Jahreszeit, wenn die Sonne scheint und es gerade nicht regnet oder schneit
Die Suche beginnt
Die ersten Fragen, die sich mir stellten, waren natürlich: wo ist es zu dieser Jahreszeit warm, wo ist es nicht zu weit weg und wo auch bezahlbar?
Selbstverständlich habe ich mich auch von Menschen und Freunden in meinem Umfeld inspirieren lassen. Eine Freundin schwärmte immer wieder von Fuerteventura.
Die Insel und die Erzählungen darüber blieben in meiner Erinnerung verankert und so entschied ich mich, mich einfach mal auf dieser Insel virtuell „umzusehen“.
Schließlich kauft man nicht die Katze im Sack, wenn man sich eine Auszeit wünscht.
Fuerteventura – die Insel für mich?
Ich prüfte und entschied schließlich aus einem Gefühl heraus, dass es Fuerteventura sein sollte.
Und nun ging die Suche nach einer geeigneten Unterkunft los.
Aber zuvor, war die Buchung des Fluges entscheidender. Denn mir war schnell klar, dass kurz vor Weihnachten bis kurz nach Silvester es immens teuer sein kann, wegzufliegen – möglicherweise sogar viel teurer als wie wenn ich mein Zeitfenster ausdehne.
Und so entstand die außergewöhnliche Idee, die neue Bleibe ebenso für eine „Workation“ zu nutzen. Und so standen die Daten des Fluges schnell fest: am 20.12. sollte es hingehen, am 10.1.sollte der Flug zurück nach Deutschland gehen – zu den günstigsten Bedingungen, die ich finden konnte.
Wohnungssuche auf einer Insel
Die Wohnungssuche stresste mich am meisten. Ich kann es nicht anders sagen, denn ich stand vor der Wahl: Südinsel oder Norden, Ruhe oder Action, kleine oder große Wohnung, mit Pool oder ohne?
Ein funktionierendes WLAN, das ist das Wichtigste, dachte ich – denn ich wollte ja arbeiten. Und doch war das im ersten Moment ein Luxusproblem.
Vielleicht geht es Dir auch so?
„Umso größer die Auswahl, desto schwieriger die Entscheidung!“
Ich suchte und suchte, fand, verwarf, suchte weiter.
Dann entdeckte ich eine tolle Wohnung, die mich begeisterte – aber nein, das ging doch nicht! Sie war viel zu teuer und überstieg enorm mein Budget.
Frustriert machte ich mich weiter auf die Suche. Ich glaube, dass ich insgesamt drei Wochen brauchte, mich endlich zu entscheiden. Aber diese Entscheidung sollte eine eigene Geschichte bringen.
Und welche, erfährst Du hier später.
Endlich!
Flug und Wohnung waren gebucht. Jetzt noch rasch ein Auto ausgesucht und die Vorbereitungen für diese Basics meiner dreiwöchigen „Rauszeit“ standen.
Das Abenteuer beginnt
Vier Monate sind schnell vorbei
Da noch fast 4 Monate Zeit waren und noch so großartige Projekte anstanden, habe ich „meine Insel mit allem drumherum“ erst mal im Hinterkopf „geparkt“, bis schließlich Anfang Dezember die restlichen Planungen anstanden.
Es gab noch einiges zu organisieren, Termine zu koordinieren und auch zu prüfen, welche Technik sinnvoll und notwendig für vor Ort war.
Natürlich gab es auch die größte Frage, aller Fragen: Was nehme ich zum Anziehen mit? Wenn Du meinen Lieblingsmenschen auf dieses Thema ansprechen würdest, dann würde er die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und rennen.
Workation bedeutet Arbeits- und Urlaubszeit. Ich wollte etwas sehen, spüren und Achtsamkeit leben. Was also war möglich, auf der Insel?
Ich suchte Hotspots raus, war bereits hier in Deutschland voll in Action und Vorfreude.
Erwartungen und Traditionen
Natürlich haben mich viele gefragt, was wir denn Weihnachten so machen.
Die Reaktionen waren unterschiedlich, als ich von meinen Plänen erzählte.
Ich höre es heute noch:
„WIE? Du fährst allein über Weihnachten und Silvester nach Fuerteventura?
Bist Du sicher?
Das wäre nichts für mich!
So ganz allein über Weihnachten?
Ist das dann nicht „doof“?
Und dann gab es noch diejenigen, die am liebsten mitgefahren wären.
Zweifel
Mir wurde mulmig zumute.
Ich hatte einige Stimmungsschwankungen.
Am schwierigsten war die Adventszeit. Jeder Mensch um mich herum befand sich im „Weihnachtsflow“.
So fühlte es sich für mich zumindest an.
Ich grübelte:
„Mache ich das richtige, wird das dann nicht doch „doof“, so ganz allein über Weihnachten und Silvester?
War das alles nicht ein Schnellschuss gewesen? Eine „Flause im Kopf?“
(Klar: monatelange Vorbereitung ein Schnellschuss?)
Aber im Grunde ging es nicht um die Angst vor Einsamkeit – ich kann supergut mit mir allein sein und das schon immer!
Darauf habe ich einfach vertraut, weil ich tief in mir gespürt habe, dass ich diese Auszeit brauchte und ich Weihnachten dieses Mal ganz anders verbringen wollte, als es sich mir sonst geboten hätte.
(Der Grund dafür ist eine andere Geschichte, vielleicht erzähle ich darüber später einmal.)
Überraschende Hürden – was sollen sie mir sagen?
Voller Tatendrang und Vorfreude, gemischt, mit ein wenig Aufregung, ging es also in die letzte Woche vor dem Abflug zur Insel.
Ich hatte mich noch auf einen Glühwein mit einer Freundin verabredet.
Das stand für Freitagabend an, 5 Tage vor dem Abflug.
Noch schnell den Rechner ausmachen, ich setzte ich mich kurz an den Schreibtisch und da stand es!
„Leider kann der Anbieter ihre Wohnung nicht mehr anbieten, sie wurde storniert“
Könnt ihr euch vorstellen, wie es mir da ging?
„Schei…!
Was?!
Atme Tina und lies nochmal“, dachte ich.
Ich las erneut und nochmal, die Zeilen änderten sich nicht.
Das Apartment, das ich so sorgfältig ausgesucht hatte, war storniert worden! Und zwar vom Anbieter!
Ist super locker und problemlos mal eben 4 Tage vor Abflug einen adäquaten Ersatz zu finden! (Ironie aus)
Mir schossen die Tränen in die Augen, dann, im nächsten Moment, wurde ich wütend.
So viele unterschiedliche Emotionen zeigten sich, die in dieser Situation wahrscheinlich jeder haben würde.
„Atme Tina!“ dachte ich. Atmen half und ich kam schließlich wieder zurück in meine alte Kraft. Eine Stärke von mir ist unter anderem, dass mich Druck von außen nicht aus der Ruhe bringt.
Mein Mittel: ich musste nur schaffen, meine innere Stimme zu beruhigen und dann aktiv zu werden.
Fokus und Lösungen
Ein Angebot, das als Alternative zum Storno kam, war nichts für mich: Luxuscamping. Nope!
Um nicht zu tief ins Detail zu gehen, ich hatte dann noch eine Wohnung in der Stadt angeboten bekommen.
Sie war neu und auch preislich ok, aber das fühlte sich nicht gut an, so mitten in der Stadt. Ich wollte Ruhe!
Mein Lieblingsmensch suchte mit, zeigte mir auch eine weitere Wohnung.
Aber ich winkte ab, sie war 800 Euro teurer.
Ich überlegte, „was will mir das Universum sagen?“
Sollte es doch nicht sein?
Soll ich zuhause bleiben?
Ist das besser so?
Wenn ich manchmal so durcheinander bin, bitte ich mein Pendel um Rat und es zeigte mir immer noch: „Fliege!“
Booking.com schickte mir dann noch eine weitere Wohnung.
Nur am Rande: Das geschah alles innerhalb von 18 Stunden, seit der Stornierung.
Was soll ich sagen:
Ich durfte mein persönliches Weihnachtswunder erleben: Es war die Wohnung, die mir mein Lieblingsmensch schon gezeigt hatte.
Ich schrieb zurück, dass die Wohnung mein Budget übersteigt und Booking com schrieb wie selbstverständlich zurück: „die Mehrkosten werden wegen der kurzfristigen Stornierung übernommen“.
Ihr könnt euch sicher vorstellen, wie ich strahlte!
Die Botschaft des Universums war angekommen.
Danke Danke Danke!
Ich schrieb sofort zurück: „Klar nehme ich die Wohnung!“
Marco (so hieß mein Vermieter) bestätigte und ich konnte mich wieder auf den Aufbruch in mein neues Abenteuer freuen.
(Aber mal ehrlich so eine Aufregung braucht kein Mensch)
Ein Dankeschön und die Reise beginnt
Danke schön
Ich bekomme kein Geld dafür, aber das muss unbedingt noch sein: ein „Shout out“ für www.booking.com und allen Beteiligten.
Das, was sie geleistet haben, war mehr als kundenfreundlich.
Ich bin immer noch begeistert vom tollen Support und der schnellen Reaktion, insbesondere unter Berücksichtigung des kleinen Zeitfensters.
Und warum die Stornierung kam, erfuhr ich auch: die Vormieter meiner ersten Wohnung haben kleine Gäste dagelassen: Flöhe. Die Wohnung musste kerngereinigt, Möbel ersetzt und was weiß ich noch alles gemacht werden.
Die junge Dame der Vermietung hat fast geweint am Telefon, weil sie mir das „antun“ musste.
Aufbruch – die Reise beginnt
Mittwoch, 20.12. um 7.00 Uhr bin ich am Flughafen München.
Der Abschied vom Lieblingsmenschen ist noch eine schwere Hürde an diesem Tag.
Ich mag keine Abschiede.
Um 9.10 Uhr steigt der Flieger in die Luft. Ich spüre das Kribbeln im Bauch.
Landung auf Fuerteventura ist um 13.10 Uhr (- 1Std).
Ich hole mein Gepäck, dann den Leihwagen und los geht es.
Alles hat schnellstens und perfekt geklappt!
Ankunft
Um den Flughafen herum, ernüchtert mich die Insel ein wenig. Ich wusste ja wie die Insel beschaffen ist – aber außer der Sonne hat es mich nicht wirklich überzeugt – also zumindest die ersten 20 km.
Ich atme tief durch und entscheide: erst mal anzukommen, einkaufen und einrichten.
In der Wohnung angekommen breite ich mich aus und nehme mein neues Heim in Beschlag.
Meine erste Handlung: Erstmal einen Kaffee trinken, mit Blick aufs Meer und Lanzarote.
Genau darauf hatte ich mich schon so lange gefreut.
Als ich dann noch die versteckten Weihnachtsgeschenke von meinem Lieblingsmensch im Koffer finde, bin ich besonders berührt. Dieses Mal kullert eine Freudenträne.
Die Magie des Loslassen
Der Stress der letzten Tage fällt von mir ab und ich komme langsam an.
Ich prüfe noch die Technik für die kommenden Coachings und bin für die Zeit vor und nach Weihnachten mit meinem Arbeitsplatz eingerichtet.
Jetzt kann ich ans Meer. Nur wenige hundert Meter entfernt von meiner Wohnung liegt ein Surfer Spot (am nächsten Tag lernte ich, dass die ganze Insel gefühlt ein Surferspot ist).
Ich tue nun das, was ich schon lange tun wollte: Ich setze mich auf einen warmen Vulkanstein ans Wasser und sehe dem Treiben der Menschen und den Wellen im Meer zu.
Als mich die Müdigkeit überkommt (ich war schließlich bereits seit vier Uhr morgens unterwegs), mache ich mich auf den Weg zurück zu meinem neuen Zuhause, esse eine Kleinigkeit und melde mich bei meinem Lieblingsmenschen und bedanke mich für die Geschenke.
Eines davon darf ich schon auspacken: eine persönliche Playlist mit ganz vielen meiner Lieblingssongs.
Was für ein schönes Geschenk von Herzen!
Inselleben
21.12. 23:
Ich habe noch 20 Tage im neuen Paradies und starte mit dem ersten Tag „Workation“, oder „Urbeit“, wie es auch manche ausdrücken: Arbeit und Urlaub kombiniert.
Mein Tag beginnt bereits um 7 Uhr morgens, ich wache automatisch auf.
Natürlich! Der Zeitunterschied von einer Stunde macht aus, dass ich anders „ticke“.
Ich beginne mit einer neuen Morgenroutine: Kaffee auf der Terrasse mit Blick aufs Meer. Ich liebe es! Dann frühstücke ich in aller Ruhe und sehe den Nachbarn ein wenig bei ihrer Morgenroutine zu.
Danach setze ich mich ins Auto und erkunde die Gegend. Herumfahren, neu orientieren, zwei Tipps ansehen, wo man leckere Kleinigkeiten essen und sich ein wenig unter die Menschen mischen kann. Für den Fall, dass es mir mal zu langweilig wird…. Da ich an diesem Tag noch Coaching-Termine habe, bleibt mein Erkundungs-Radius noch klein, ich bewege mich nur im nächstgelegenen Ort.
Und dann passiert mir das, woran ich nicht gedacht hatte: Ich habe den Zeitunterschied bei meinen Terminen vergessen! An was man so alles denken muss!
Mein Google Kalender hatte sich automatisch verschoben und so kommt alles durcheinander.
Mein Buchkalender liegt im Büro, denn ich wollte das schwere Buch natürlich nicht mitschleppen. Fauxpas!
Dank WhatsApp und wunderbaren Coachees bekommen wir noch alles hin.
22.12.23:
An den weißen Dünen von Correlejo entlanggehen und mir den Wind um die Nase wehen lassen. Ein herrlicher Start in den Tag ist das!
Nachmittags gibt es wieder Coachingsessions.
Ich merke, dass ich Schwierigkeiten habe, im Hier und Jetzt zu sein. Ich bin an einem schönen Ort, nehme ihn wahr und sitze in Gedanken schon wieder im Auto und fahre zum nächsten Ausflugs-Punkt.
Etwas treibt mich innerlich an und das finde ich nicht wirklich gut. Ich darf es für mich prüfen!
Mein Ziel:
Wenn ich sitze, sitze ich
Wenn ich gehe, gehe ich
Wenn ich lese, lese ich
Wenn ich dumm schaue, schaue ich dumm
Das darf besser werden in der Zukunft.
So langsam wird mir klar, warum ich dieses Drama vor dem Urlaub mit der Wohnung erleben durfte.
Danke Universum für diese geniale Wohnung (zu dem Preis!) und die Ruhe, die ich hier genießen darf!
Alles, was ich mir für die Wochen manifestiert habe, ist mit dieser Wohnung erfüllt, ausnahmslos alles!
Ich liebe es, ich schätze es wert.
23.12., ein Tag vor Heiligabend
Ab heute starten ein paar freie Tage und meine Ausflüge werden länger. Am heutigen Tag besichtige ich El Coltillo, den Leuchtturm, gehe ein wenig wandern und tauche in die außergewöhnliche Landschaft dieser Insel und ihre Küste ein.
Ich kann mich, ohne auf die Uhr schauen zu müssen, treiben lassen. Einfach tun, wonach mir ist.
Zuhause in Deutschland ist es kalt und es regnet – hey ich schick Euch Sonne!
Heiligabend
Hier ist dieser Tag gefühlt nichts Besonderes und genau das finde ich für mich gerade besonders gut!
Ich gönne mir einen Kaffee an der Steilküste von El Coltillo und ich habe mich schon ein wenig in dieses kleine verträumte Dorf verliebt. Nun gut, dieser Ort ist schon etwas größer als ein Dorf, aber es hat ganz besonders charmante Ecken.
Aus Deutschland erhalte ich viele Nachrichten:
Geht es Dir gut?
Fühlst Du Dich nicht zu sehr allein?
Wie ist das so Weihnachten ohne Familie?
Alles ok bei Dir?
Du hast alles richtig gemacht!
Ich beneide Dich!
Ich packe gleich meinen Koffer!
Sie sind bunt gemischt, genauso wie ihre Absender. Ich lächle.
An dieser Stelle bedanke ich mich für die vielen lieben Nachrichten! Ihr seid klasse und ich bin so froh, Euch in meinem Leben zu wissen.
Ein etwas anderes Weihnachten
25.12.23, Feiertag, auch hier
Wenn ich hier nachts die Türe im Schlafzimmer öffne, ist es still, ich höre nichts, bis auf das Rauschen der entfernten Wellen.
Es ist ein tiefes, wohlwollendes Rauschen. Es gibt keine störenden Geräusche, die meine achtsamen Tage stören könnten. Das Leben im Park in der Nähe beginnt erst gegen 9.00 Uhr. Nur die Hundebesitzer, die sind schon eher unterwegs, genauso wie die Jogger. Sie und die Security lassen mich hören, dass ich nicht die Einzige an diesem idyllischen Ort bin.
Der Mann von der Security grüßt schon immer freundlich, wenn ich morgens meinen Kaffee trinke. Auch die Nachbarn grüßen in den unterschiedlichsten Sprachen – man kennt sich in der Zwischenzeit.
Apropos Sprache: Mein italienisch kommt auch zum Einsatz, sei es mit Marco, meinem Vermieter (er hat noch eine Wohnung im Park und wohnt dort 6 Monate im Jahr), mit den Nachbarn gegenüber oder mit der Gruppe junger Surfer, die ab heute nebenan eingezogen sind. Marco erklärt mir, dass es in dieser Ecke der Insel sehr viele Italiener gibt.
Heute geht es nach Puertito de Molina, das ist tatsächlich ein feines kleines Dörfchen, mit ca. 10 Häusern. An der Küste klettere ich ein wenig hoch und setze mich auf die Klippen, betrachte das Meer. Im Hintergrund höre ich leise Musik, sie kommt von einem kleinen Restaurant auf das ich blicke. Ich atme tief ein, spüre einige Emotionen aufkommen. Das ist ok, es dürfen auch ein paar Tränen kullern.
Eine bunte Mischung aus Traurigkeit für die Dinge, die ich loslassen darf, bis hin zur tiefen Dankbarkeit, genau hier sitzen zu dürfen und das zu erleben, überkommt mich. Und das ist gut so.
Ressourcen
Dann spüre ich weitere Ressourcen:
Ehrfurcht: was für eine Gewalt dieses Meer, auf das ich heute blicken darf, hat und wie die Wellen auf die Küste auftreffen. Die Natur hier ist überwältigend.
Stolz: einfach gemacht zu haben und mich nicht habe ausbremsen lassen.
Entspannung: ich darf loslassen und mich entspannen. Es ist und wird alles gut, jederzeit!
Mitfreude: Ich beobachte Kinder mit ihren Eltern am nahegelegenen Strand. Ich schaue zu, wie sie ins Wasser hüpfen und ich höre ihr Jauchzen bis zu mir – wie schön, diese Freude erleben zu dürfen.
Inneren Frieden: ich atme durch und komme hier an. Ich bin in meiner Mitte und verbunden mit allem.
An diesem Tag entdecke ich noch einen kleinen Wanderpfad in ein Tal: ein Fluss schlängelt sich dort entlang und es ist ungewöhnlich grün für die Insel. Heute erlebe ich ein weiteres Wunder auf dieser Insel. Wow!
26.12.23, Weihnachts-Ruhe
Ich nehme mir eine besondere Auszeit: nur ein wenig Meer, auf der Liege die Sonne genießen und viel gelesen!
27.12.23, leben wie eine digitale Nomadin
Mein Reifendruck piepst im Leihauto und ich entscheide am Vormittag mich darum zu kümmern und es zu kontrollieren. In der Nähe gibt es keine Tankstelle, also fahre ich nach Correlejo.
Die Stadt ist mir heute viel zu voll und wuselig. Es ist zu laut für meine Verhältnisse. Deswegen fahre ich nochmal an die weißen Dünen und suche mir dort am Strand ein ruhiges Plätzchen, bei dem ich den Kite-Surfern (heißen die so?) zusehe, wie sie üben.
Am Nachmittag gibt es wieder Coaching-Termine. Der Zoom-Raum zum Coaching und das Internet, das alles läuft wie geschmiert. Den heutigen Sonnenuntergang genieße ich auf meiner Dachterrasse mit einem Glas Wein.
Work, Work, Work und Relax – Love it!
28.12.23, Arbeiten am Vormittag
Dieses Mal ist am Vormittag das Coaching angesagt und ich darf noch ein bisschen Büroarbeit erledigen, Mails checken und so weiter. Am Nachmittag fahre ich mal auf der Buckelpiste an der Küste entlang, am Popcornstrand rüber nach El Coltillo zum Leuchtturm. Ich bin froh, dass mein Auto nicht aufsetzt und denke mir, dass die Leihautos hier doch einiges auszuhalten haben.
Bevor es einen Sundowner in meiner „jetzt schon“ Lieblingsbar NaNa gibt, laufe ich den Strand entlang, und beobachte die unterschiedlichsten Menschen dort. Es ist inspirierend, wenn man Zeit und Muße hat, die Menschen, deren Mimik und Gestik zu betrachten.
29.12, Projekttag
Heute steht ein Projekt an, denn ich entwickle eine neue Ausbildung für Neustarter im Coachingbusiness. Ich bilde bereits emTrace®-Emotionscoaches aus. Aber diese Ausbildung ist als Weiterbildung und Integration in ein bestehendes Wirken gedacht. Es braucht eine gewisse Vorbildung, um sie machen zu können.
Da ich aber viele Interessenten habe, die noch keine fundierte Ausbildung haben, wie sie benötigt wird, werde ich das in Zukunft zusätzlich anbieten. Wenn es so weit ist, wirst Du sicher als Erste davon lesen. (Melde Dich am besten gleich heute noch zu meinem Newsletter an). Auf alle Fälle freue ich mich wie ein kleines Kind darauf, es in die Welt zu bringen.
Tschüss 2023
30.12, ein Tag vor Silvester
Heute habe ich eine Tour durch die ganze Insel geplant. Erstmal geht es nur nach Ajuy, aber dieser Ort ist zumindest am heutigen Tag nicht meins: zu viele Touristen und Menschen. Ich entscheide weiterzufahren. Auf dem Rückweg esse ich in Pajara in einer kleinen Taverna ein paar Tapas. Hier ist es besonders nett und die Umgebung ist eine Seltenheit für Fuerteventura. Es gibt große Bäume mit viel Schatten, unter denen man gemütlich sitzen kann.
Dann geht es weiter nach Morro Jable, das liegt ganz im Süden, ein wenig Richtung Cofete. Aber ich merke schon, da braucht es eher ein anderes Auto, als das, womit ich gerade unterwegs bin.
Nach einem gemütlichen Kaffee mache ich mich auf den Heimweg.
31.12. Silvester
Ausgeschlafen! Ich stehe hier immer nach der inneren Uhr auf und das finde ich richtig cool. Ich lebe im Einklang mit der Natur, dem Körper und dem Geist.
Da morgen auch hier alle Geschäfte geschlossen haben, fahre ich noch ein paar Besorgungen machen und etwas Leckeres für den Abend organisieren. Schließlich ist heute der letzte Tag des Jahres.
Am Spätnachmittag zieht es mich wieder zu dem nahegelegenen Strand und ich genieße den letzten Sonnenuntergang im Jahr 2023. Im Hintergrund höre ich viel Lachen und Geplapper, denn hier stehen immer viele Busse der Surfer, die über Nacht bleiben.
Es werden Feuer gemacht und für die bevorstehende Silvesterfeier, alles aus den Bussen zusammengetragen.
Nach einem magischen letzten Sonnenuntergang in 2023 fahre ich zurück, bereite mir leckere Tapas vor, öffne eine kühle Flasche Pinot Grigio (ja italienisch…) und lasse den Abend ausklingen. Um 24.00 Uhr (bei uns ist schon seit 1 Std. 2024) erlebe ich den Jahreswechsel auf der Dachterrasse. Von hier aus sehe ich die Feuer am entfernten Strand und kann das Feuerwerk auf Lanzarote beobachten.
Danke 2023 für all das was ich erleben durfte.
Hallo 2024 🙂
1.1.24 Neues Jahr, neue Energie
Ich beginne den ersten Tag im neuen Jahr mit einer Pause, lesen, meditieren und Sonne genießen. Ich habe keine Pläne gemacht. Einfach machen, wonach mir gerade ist, das ist mein Motto an diesem Tag.
2.1.24:
Am zweiten Tag im neuen Jahr bin ich noch 1 Tag Eremit, denn morgen kommt mein Lieblingsmensch!
Es ist warm, die Temperaturen betragen hier immer zwischen 20 und 26 Grad und es gibt durchschnittlich 10 Stunden Sonne am Tag. Das fühlt sich richtig gut für mich an, es ist genau MEINS.
Heute wandere ich noch einmal beim Leuchtturm in El Coltillo und entdecke eine kleine einsame Bucht, nur für mich. Kleine Fischchen schwimmen um meine Füße und ich beobachte die Flut, wie sie langsam die kleine Bucht immer mehr einnimmt.
Es gelingt mir immer besser im Hier und Jetzt zu sein!
Das gefällt mir!
Hallo 2024 🙂
3.1.24 – Lieblingsmensch
Heute ist es Zeit, die Bude ein wenig auf Vordermann zu bringen.
Um 12 Uhr Mittag geht’s zum Flughafen.
Bei der Fahrt kamen mir einige Gedanken: Ich hatte mich gerade so an den eigenen Rhythmus gewöhnt und war in meiner eigenen Energie und im eigenen Flow.
Ich freue mich dennoch riesig auf den Lieblingsmenschen, aber ich bin auch gespannt, wie ich mich wieder einpendele.
Die Tage darauf genießen wir sehr. Wieder mal herzhaft gemeinsam lachen, die Punkte, die ich schon vorher ein wenig erkundet hatte, gemeinsam genießen und endlich Paella essen – denn die gibt es in den meisten Restaurants nur für 2 Personen (und alleine hatte ich auch nicht wirklich Lust).
Wenn Du mal hierher kommst, solltest Du sie unbedingt probieren!
Mein Lieblingslokal wird auch sein Lieblingslokal, wir sind entspannt und „groven“ gemeinsam.
Und gemeinsam kraxeln wir auch auf den nahegelegenen Vulkan, den hatte ich mir auch noch aufgehoben. Streifenhörnchen freuen sich über Wasser und wenn ich meinen Lieblingsmenschen beobachte wie fürsorglich er die putzigen Gesellen mit Wasser versorgt, dann geht mein Herz auf!
Die Surfer, die tollen Buchten mit den hohen Wellen des Atlantiks, die weißen Dünen und die leckeren Tapas: all das alleine und auch gemeinsam zu erleben, war unwahrscheinlich schön.
Und falls Du Dich jetzt fragst, ob es nach 2 Wochen Eremitenleben eine Zeit der Eingewöhnung gab:
Ja, die gab es.
Insbesondere die Momente, in denen ich dachte „Ahh warum liegt das da?“ waren lustig.
Und dann gab es natürlich auch herausfordernde Augenblicke für die Kommunikation: „Nein, hier ist es anders… schau mal“, oder „Oh Mann.. warum machst Du das so?“
Aber sind wir mal ehrlich: das ist alles „killefitz“ und ich musste dann schon lachen, wenn ich meinen inneren „Monk“ mal in die Hängematte schicken musste.
Fuerteventura – wird es ein Wiedersehen geben?
Alles in allem waren es wundervolle Wochen, als Eremit und zu Zweit. Sie hatten nur einen Haken: Sie gingen viel zu schnell vorüber.
Als es schließlich für die Rückreise ans Packen ging, wurde ich wehmütig.
Ich hatte diese schroffe und karge Insel doch irgendwie schon richtig ins Herz geschlossen.
Hatte ich doch unzählige Emotionen wahrgenommen, losgelassen, verankert und einfach gespürt – pur und ehrlich.
Auf dieser Insel konnte ich durchatmen und mein Herz konnte sich weiten.
Wie meine Freundin auch meinte: „Die Insel ist super, um sich zu erden“.
Recht hatte sie! 🙂 Danke Dir!!
Wird mich Fuerteventura noch einmal begrüßen dürfen?
Ganz sicher, vielleicht sogar ein wenig länger, um hier die „Workations“ auszudehnen und wer weiß, wie es sich noch entwickelt.
Marco hat mir einen guten Preis gemacht, falls ich einen längeren Aufenthalt buchen möchte.
Grazie mille Marco!
Erzähle Du mal, hast Du auch schon allein irgendwo eine Reise oder sogar auch eine „Workation“ gemacht, wie waren Deine Erfahrungen?
Beim Schreiben bin ich nochmal in alle Momente eingetaucht und die Bilder haben mich nocheinmal das Meer riechen und die Sonne auf der Haut spüren lassen.
Erinnerungen, die bleiben! Danke Fuerteventura.
Hab eine WUNDER-schöne Zeit!
Deine Tina
Sonntag, 28.1.2024